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24-Stunden in Le Mans

Jan Bollag 26.06.2011

Jan Bollag, Daniel Donatsch, Ronny Herzog, Markus Keller, Daniel Müller, Robert Reinhard, Roman Schuhmacher, Fabian Spitzli Betreuer: Nicole und Daniel Reinhard

 

Wer Museen liebt, reist nach Paris, wer an Gebrechen leidet, pilgert nach Lourdes und wer dem Geschwindigkeitsrausch verfallen ist, will nach Le Mans und das mindestens 24 Stunden lang. So auch acht Limmattaler, die bereit waren die rund 800km lange Reise quer durch Frankreich auf sich zu nehmen. Die sportliche Reisegruppe traf sich am Freitagmorgen in Zürich West, wo ein neunplätziges Mietauto zur Übergabe bereitstand. Nachdem der mitgenommene Anhänger (Danke Robert!) mit Zelten, Blachen und Liegematten aufgefüllt war, ging's los Richtung hexagone.

Geringes Verkehrsaufkommen, beste Wetterverhältnisse und regelmässige Kurzstopps machten es möglich, dass Le Mans bereits am frühen Abend erreicht war. Auf dem noch etwas leeren Campingplatz fuhr kurz nach der Ankunft auch der Betreuerstab mit fahrbarer Küche aus Bern ein. Nachdem das ITL-Camp bezugsbereit eingerichtet war, gings's auf den Weg ins nächstgelegene Restaurant. Wie sich herausstellen sollte nicht die beste Idee: 2 Stunden Wartzeit. Restaurant und Essen wären zwar in Ordnung gewesen, aber das schwächlich dotierte Personal war masslos überfordert. Der Ärger hielt sich in Grenzen, da am Samstagmorgen ausschlafen angesagt war. In der Zwischenzeit hatte sich der Campingplatz merklich gefüllt. Der Lärmpegel liess allerdings eher ein Musik-Openair denn eine Sportveranstaltung vermuten. Als seriöse Leistungssportler zogen die ITLer die Nachtruhe vor.

Ein reichhaltiges Morgenbuffet (Danke Nicole und Dani!) und angenehme Temperaturen läuteten den Samstag ein. Doch die Lockerheit vom Vortag war verflogen, leichte Nervosität machte sich allmählich breit. Der Start des 24-Stundenrennens sollte zwar erst um 16 Uhr erfolgen, doch bis dahin waren Startnummern abzuholen, die nur 8m2 grosse Box unter der grossen Haupttribüne einzurichten, zwei Testrunden zu absolvieren und im Rahmen eines Qualifikationssprints eine gute Startposition zu erkämpfen (Danke Roman!).

Punkt 16 Uhr ertönte der erlösende Startschuss. Gleich dem grossen Bruder überquerten die Startläufer (Danke Fabian!) zuerst die Rennbahn und versuchten möglichst schnell in die Skates zu steigen, um sich auf den ersten beiden Runden gut zu positionieren. Als Neulinge entschieden sich die Limmattaler für einen Zweirunden-rhythmus, während der Nacht waren's dann jeweils drei Runden. So blieb während den Pausen ausreichend Zeit für Essen und kurze Nickerchen. Das Betreuerteam sorgte für ausreichende Verpflegung und organisierte einen einwandfrei funktionierenden Weckdienst. Das ITL-Camp war fast in der hintersten Ecke des Zeltplatzes, gut 15 Minuten Fussmarsch von der Rennstrecke entfernt eingerichtet. Damit blieb zwar weniger Zeit zum Schlafen, aber der Weg konnte als Aufwärmstrecke genutzt werden. Im Verlauf des Rennes stiegen die Temperaturem am Tag auf über 30°Celsius , sanken in der Nacht auf erträglichere Masse und ermöglichten schneller Runden, was den Ablöseplan teilweise etwas durcheinander brachte. Dank dem Betreuerstab wurde aber auch diese Hürde problemlos gemeistert.

Die in den Boxen montierten Monitoren informierten die Teilnehmer ständig über den aktuellen Rennverlauf. In der Nacht hatten die Limmattaler einige Ränge gutgemacht, was den Ergeiz weiter anstachelte. Nach dem Sonnenaufgang galt wieder der Zweirundenrhythmus. Die Beine waren zwar schwerer geworden, doch die Müdigkeit verflogen. Die Aussicht auf eine weitere Verbesserung im Klassement zwang gegen Ende des Rennens zum Einrundenrhythmus. Im Interesse des Teamgeistes wird auf eine detaillierte Beschreibung des Wettkampfendes verzichtet.

Fakt ist: Von insgesamt 609 gestarteten Mannschaften belegen die Limmattaler den 34. Rang, in der Kategorie "general" (max. 10 Skater) reicht es auf den 14. Rang von 307 Klassierten. Das "Ziel", die nationale Konkurrenz "Les copains Suisses" zu schlagen, war damit mehr als erreicht. Die nachträgliche Konsultation der Rangliste lässt hoffen, dass bei einer weiteren Teilnahme dank den gemachten Erfahrungen eine noch bessere Rangierung durchaus möglich wäre.

Fazit: Viel Spass hat's gemacht und ein unvergessliches Abendteuer wird es bleiben!