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Berlin Marathon WIC

Jan Bollag 19.09.2009

Wer dieses Jahr in Berlin startete, hatte eines mit Bestimmheit nicht: Den Eindruck, das der Inline-Boom zu Ende ist. Rund eine halbe Stunde vor Startbeginn war auf den Zubringern zur Siegessäule für Auto- und Velofahrer kein Durchkommen mehr möglich. Dass der Verkehr in der deutschen Hauptstadt nicht kolaborierte, war umso erstaunlicher, als die S-Bahnlinien wegen technischen Problemen schon seit Wochen nur noch reduziert bedient werden. Angesichts dieser Umstände liegt das vom Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit kreierte Motto "Berlin ist arm, aber sexy" wohl auf der Hand. Korrekter gewesen wäre an diesem Samstag eine Abwandlung: Berlin ist arm, Inlinekater sexy!

Das momentan unbestrittene Inline-Mekka zeigte sich wie bereits im letzten Jahr wieder von der allerschönsten Seite: wolkenloser Himmel, angenehme 25°C, viele Zuschauer und über 5'500 Marathon-Skater am Start. Es versteht sich fast schon von selbst, dass die Limmattaler mit einer zwar kleinen, aber umso feineren Delegation Präsenz markierten. Streng nach Zeitplan ging um 16.10 Uhr die Elite auf die Strecke. Wenige Minuten später waren bereits auch die ersten Fitnesssportler unterwegs. Als SIC-Teilnehmer ist man es sich leider schon länger nicht mehr gewohnt, in solch grossen Feldern unterwegs zu sein. Ein gemütliches Einreihen konnte man in Berlin glatt vergessen. Wer sich nicht konzentrierte, fand sich nach kürzester Zeit wieder am Ende der bis zu 200 Skater zählenden Gruppen. "Zurück zum Start" würde man beim Leiterlispiel wohl sagen.

Der Kampf zurück an die Spitze kostete Geduld und Kraft. Und mittlerweile scheinen auch die Deutschen markante Vorschritte beim Kurvenfahren vorweisen zu können. Diese Schweizer Trumpf stach nur noch selten. Auch wenn nicht alle Limmattaler die gesteckten Ziele erreichten und Daniel einen glimpflich verlaufenden Sturz zu verzeichnet hatte, waren im Ziel nur zufriedene Gesichter zu sehen, Das Beste stand ja am Abend noch bevor: Pizza, Bier und Kuchen am Bahnhof Friedrichstrasse!

Etwas Spezielles hatten sich die Veranstalter des Marathons einfallen lassen: Wer seine Startnummer vorweisen konnte, hatte die Gelegenheit einem Bundesligaspiel im Olympiastation beizuwohnen. Als Schweizer hätte man natürlich gerne einen Heimsieg der unter Lucien Favre trainierenden Herta Berlin gesehen. Was die Mannschaft allerdings vor über 38'000 Zuschauern in 90 Minuten bot, war ein erstaunliches Trauerspiel. Aus Pietätsgründen wird auf die Bekanntgabe des Resultats verzichtet. Favre hat trotzdem unser Angebot ausgeschlagen, mit uns in die Schweiz zurückzukehren. Falls er noch am gleichen Ort arbeiten wird, wird es im nächsten Jahr sicher eine weitere Gelegenheit für Ihn geben!

Fitness Männer  
3587 klassiert  
24. Jan Bollag 1:14
200. Roman Schuhmacher 1:19
573. Daniel Donatsch 1:25
597. Markus Keller 1:26
1180. Franco Rutschmann 1:34
? Erwin Zysset 1:37


Erwin, Markus, Jan, Abtrüniger, Franco, Roman, Daniel vor dem Reichstag und nach dem Rennen